Schlang & Reichart in der Presse

Gute Kombination

Bewährt über 30 Jahre:

Fendt-Schlepper und S & R-Winden

Nicht ohne Stolz präsentieren Ewald Schäfer und Sohn Gerald beim TRAKTOR-Spezial-Besuch ihre drei professionellen Forst-Maschinen. Die Schlepper aus der Farmer 300er Serie kommen aus Marktoberdorf, und die angebauten Zwillingswinden der 2 x 7-Tonnen-Klasse auch: Zum Umbau der flammneuen Traktoren gings nur mal eben "über die Straße."

 

Schlang & Reichart war zu dieser Zeit - Familie Schäfer kaufte ihre Fendt in den 1980er bis 1990 er Jahren - am Micheletalweg angesiedelt; gewissermaßen "umzingelt" von Grundstücken und Gebäuden der stetig wachsenden Xaver Fendt & Co. Ewald Schäfer arbeitete zunächst als Landwirt auf dem elterlichen Hof; fuhr dann Lastkraftwagen. 1977 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete einen Forstbetrieb - "mit dem Farmer 105 meines Vaters hab ich angefangen", erinnert sich der heute 76-Jährige. Zuvor hatte er im Holzfuhrgeschäft seines Onkels Erfahrung gesammelt.

 

Unterstützt wurde der im Beilsteiner Ortsteil Billensbach Ansässige von seinem Bruder Erwin. Nutzholz, insbesondere Nadelbäume, gab es in den Löwensteiner Bergen genug, und mit der Zeit kamen auch Aufträge der Städte Beilstein und Heilbronn herein, sowie von Privatwald-Besitzern. 1980 schaffte Ewald Schäfer einen Favorit 611 LSA mit Schlang & Reichart-Seilwinde an - der Beginn einer überzeugten Partnerschaft mit dem anerkannten Forstausrüster: "Sehr robust, sehr zuverlässig - und gute Unterstützung vom Werk" - der Billensbacher hat einfach nichts auszusetzen an den S & R-Aggrgaten.

 

1983 kaufte er den auf diesen Seiten gezeigten Farmer 308 LSA mit 78 PS-MWM-Motor. Ursprünglich ist die Maschien mit einem Frontlader bestückt worden, dessen Arbeit aber später der Fendt 309 der Schäfers übernahm. Die Umrüstung des brandneuen Schleppers erfolgte direkt "über der Straße", also bei Schlang & Reichart selbst. Dabei wurde dei Doppeltrommel-Winde Typ 270 (2 x 7,3 to Nutzlast) um zehn Zentimeter nach vorn versetzt angebaut, wie Ewald Schäfer erzählt: "Bessere Gewichtverteilung, günstigerer Schwerpunkt - das zählt beim Rücken". Die Funksteuerung wurde später nachgerüstet.

 

S & R baute hierfür den Steuerblock auf Elektro-Magnetventile um. Ein kompletter Forstaufbau samt Astabweisern, Auspuffschutz, Kühlergitter und abnehmbare Kotflügeln kam ebenfalls an Bord; inklusive verstärkter Felgen mti Ventilschutz.

 

 Ein Sechszylinder avancierte ab 1988 zum König unter den Schäfer-Maschinen. In Marktoberdorf übernahm man einen Farmer 312 LSA mit  115 PS starkem MWM-Direkteinspritzer (D 226 B-6) und 21 v/ 6 R vollsynchron-Gruppengetriebe mti Overdrive. Extrabreit fiel die bodenschonende Waldbereifung in 500/60-26.5 und 600/65-34 aus.

 

Ausffällig sidn die glatten Abschlussplatten in den Vorderrädern, unter denen sich zwei 54 kg-Gewichte pro Seite verbergen. Ein Detail der Schutzausrüstung: Die untere Trittstufe des Aufstiegs klappt selbständig nach oben, wenn ein aufragendes Hindernis überfahren wird. Die 270er Zwillings-Winde bekam später eine hydraulische Seileinlauf-Steuerung. An der Abnutzung des mächtigen Rückeschilds lässt sich die Härte der Waldeinsätze erahnen - 18.000 Stunden hat dieser Traktor bis heute geleistet; der 308er brachte es in über 30 Jahren auf 15.000 Arbeitsstunden. Ewald Schäfer stand damals bei Neubestellungen übrigens direkt mti Erich Schlang in Kontakt. Er freute sich, dass S & R offen war für Anregungen udn Rückmeldungen aus der Forstpraxis, und genauso bereit für Sonderanfertigungen.

 Durch die Orkane Wiebke (1990) und Lothar (1999) waren die Beilsteiner Holzrücker besonders gut ausgelastet. 1996 schaffte man einen dritten neuen Fendt an; den 309 LSA mit 95 PS und Fendt-Frontlader. Auch bei diesem Schlepper, der beispielsweise Spurstangenschutz, Bodenplatte, sowie Seiten- und Motorverkleidung besitzt, ist die 270er S & R-Zwillings-Winde verbaut. Immer ein Gewinn bei der Forstarbeit: Die ölhydraulische Turbokupplung der Fendt, die insbesondere beim Vor und Zurück des Polderns, aber auch dem Anschleppen von schweren Stämmen ihre Stärke ausspielt. Auch den robusten Allradantrieb und die gute Bodenfreiheit schätzt Sohn Gerald Schäfer an den Farmer-Typen der 300er Serie, die der gelernste Landmaschinen-Mechaniker von Beginn an selbst wartete.

 

"Mit elf Jahren hab ich meinen Vater schon in den Wald begleitet", erzählt der heute 49-Jährige. Mit 18 absolvierte er den Motorsägenkurs; arbeitete aber zunächst im Tiefbau udn als Lkw-Fahrer. 2006 übergab Ewald Schäfer den Holzrückebetrieb an seinen Sohn. doch schon ein Jahr später entschied man gemeinsam, die Vollerwebs-Firma aufzugeben: "Es rechnet sich einfach nciht mehr heutzutage." Seither wird im Nebenerwerb gefällt und gerückt; für Pirvatwald-Besitzer und natürlich für den eigenen Brennholzbedarf im familiären Umfeld. Auch Aufforstungen werden übernommen. Alle drei Schlepper wurden behalten, und selbstverständlich sind diese voll einsatzfähig. Dass 30 Jahre Forstarbeit nicht einfach so vorbei sein können, zeigt sich an der dritten Generation im Hause Schäfer: Der 19-jährige Felix, Student der Luft- und Raumfahrttechnik, begleitete Vater Gerald schon oft bei Forsteinsätzen und schreinerte bereits seine erste Sitzbank.

 

 Gerald Sandrieser, TRAKTOR Heft Nr. 19 - 2/2017

 

 

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