Nouvelles de et à propos de Schlang & Reichart

Zwei Namen für Forsttechnik

Pressebericht der Fachzeitschrift Forstmaschinenprofi

Als im Jahr 1945 Franz Schlang und Anton Reichart in Marktoberdorf im Allgäu die Firma Schlang & Reichart Apparatebau gründeten, hätte wohl niemand damit gerechnet, daß der Firmenname heutzutage für viele ein Begriff für qualitativ hochwertige Forsttechnik ist. Knapp 70 Jahre nach der Firmengründung produziert Schlang & Reichart an einem neuen Firmenstandort Getriebeseilwinden und Rückeanhänger.

Der erste Artikel der Produktfamilie im Hause Schlang & Reichart war nicht, wie die meisten wohl vermuten würden, eine Forstseilwinde, sondern ein einfacher Handwagen. Die Nachfrage nach dem „handgezogenen Einheitswagen“ war bedingt durch das Ende des zweiten Weltkriegs und den damit verbundenen Wiederaufbau sehr groß. Mit der Entwicklung der ersten Seilwinde für den Forst wurde allerdings bereits im Jahre 1946 begonnen. Die Seilwinde mit der Typenbezeichnung W1 war für den Anbau an einen Traktor konstruiert. Im Gegensatz zur Technik von heute wurde diese Seilwinde noch mit einer Holzkupplung geschaltet. Die W1 wurde mit unterschiedlichen Anbaukonsolen für alle gängigen Schlepper der damaligen Zeit geliefert und bot eine wesentliche Arbeitserleichterung im Vergleich zu den bis dahin genutzten technischen Möglichkeiten des Traktors und dem Einsatz von Rückepferden. Neben der Entwicklung und Produktion der ersten Seilwinde für den Forst wurde in den 50er Jahren das Produktprogramm stetig erweitert. Außer Druckluftkompressoren und Zapfwellenspritzen bekamen auch elektrische Aufzüge für Silo-Preßdeckel, die in dieser Zeit für Hochsilos üblich waren, einen Platz in der Produkthistorie der Firma. Auch das Einsatzgebiet der Seilwinden aus dem Hause Schlang & Reichart wurde über den Forst hinaus erweitert. Die Schleppund Bremsberghaspel beispielsweise war für die Untertagearbeit konstruiert worden und wurde dort beim Schleppen und Bremsen von leeren sowie mit Kohle gefüllten Loren und anderem Transportgerät verwendet. Mit den ständig steigenden Mitarbeiter- und Produktionszahlen, vor allem bei den Forstseilwinden, erwiesen sich die Montage- und Büroflächen des alten Firmengebäudes bald als zu klein. Mit bereits 60 Mitarbeitern zog das Unternehmen im Jahr 1958 in die Geschäfts- und Produktionsräume in Marktoberdorf, neben das Werksgelände des Schlepperherstellers Fendt. In den 70er Jahren hielt mit den Teleskop-Autokranen eine weitere Baureihe Einzug in das Produktprogramm. Der Produktionsbeginn der Teleskop-Autokrane und die rasch steigenden Stückzahlen bedingten bereits 1968 den Bau einer weiteren Produktionshalle.

 
Neue Seilwindengeneration für den Forstprofi

Unter anderem wurde in den 70er Jahren die Baureihe der Forstseilwinden im großen Stil weiterentwickelt. Die neue Seilwindengeneration erweiterte den Geschäftsbereich Forstausrüstung kontinuierlich, und Schlang & Reichart etablierte sich nach eigener Einschätzung „als Markenname für technisch hochwertige, qualitativ anspruchsvolle und praxisorientierte Produkte“. Mit dieser Entwicklung konnten bis zum Jahr 1970 über 25.000 Seilwinden produziert und verkauft werden. Im selben Jahr präsentierte Schlang & Reichart den ersten Rückewagen vom Typ 31.2 – eine Seilwinde mit Rückeschild und zwei pendelnd aufgehängten Rädern – damals eine Neuheit. Der Aufbau des Rückewagens war so konstruiert, daß die Räder bei Rückwärtsfahrt zur Seite klappten. So wurden die Räder nur bei Vorwärtsfahrt belastet. Dabei wurde ein unkontrolliertes Aufsteigen der Vorderachse durch die Stützwirkung des Rückewagens verhindert. Auch der Kurzholztransport war durch ein doppeltes Seilumschlingen mit dem Rückewagen möglich. Ende der 80er Jahre begannen Entwicklung und Produktion der ersten Rückeanhänger. Mit dem Typ 4080 wurde ein Rückeanhänger mit einem verwindungssteifen Vierkantrohr-Rahmen konstruiert, der sich gut in die lange Tradition der erfolgreichen Forsttechniksparte von Schlang & Reichart einfügte. Mittlerweile blickt das Traditionsunternehmen für den Bau von Getriebeseilwinden und weiteren Produkten für die Forstwirtschaft auf eine knapp 70jährige Firmengeschichte zurück. Damit gehört das Unternehmen mit zu den ältesten deutschen Herstellern für Forsttechnik. Anfang 2013 wurde das Unternehmen von Paul Pfanzelt übernommen. Alle Mitarbeiter, das komplette Produktprogramm sowie die Ersatzteilversorgung und der Kundenservice blieben erhalten. Strategische und wirtschaftliche Gründe gaben den Ausschlag für eine Verlagerung des Unternehmensstandortes ins zehn Kilometer entfernte Rettenbach am Auerberg.

 

Neue Produktgeneration auf der Interforst 2014 vorgestellt

Zur Interforst 2014 in München wurden neue Generationen sowohl von Seilwinden als auch Rückeanhängern für den Forstprofi und Lohnunternehmer vorgestellt. Die Seilwindenbaureihe umfaßt Seilwinden mit einer Zugkraft zwischen 7,1 und 12,0 Tonnen. Diese wurden in der Konfiguration neu zusammengestellt und den aktuellen Anforderungen in Bezug auf Leistungsfähigkeit, Gewichtsoptimierung und Sicherheit angepaßt. Bei den Rückeanhängern sind Modelle mit bis zu 14 Tonnen Nutzlast mit professionellen Forstkranen erhältlich. An der „bewährten Technik und Robustheit“ wurden laut Hersteller nur geringe Weiterentwicklungen vorgenommen, um den Leitspruch „unerreicht bei der Überschneidung, beim Ziehen und Bremsen“ auch in Zukunft erfüllen zu können.

 

Der komplette Presseartikel kann hier geöffnet werden.

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