Schlang & Reichart dans les médias

Landwirt - Der Standhafte

Der Bruder des Pfanzelt-Anhängers hat viele gleiche Komponenten, ist aber doch anders. Er zählt zu den leichtesten und dennoch standhaftesten Anhängern in unserem Testfeld.

2013 hat Pfanzelt Maschinenbau die Markenrechte der Schlang & Reichart Maschinenbau GmbH (kurz S&R) gekauft und das komplette Produktprogramm übernommen. Unsere beiden Testkandidaten aus dem Allgäu waren auf Grund unserer Vorgaben ähnlich umfangreich ausgestattet. Sie hatten auch den gleichen Kran aufgebaut. Die verschiedenartige Bauweise des Anhängers und der Kranabstützung
macht sie aber für unterschiedliche Einsatzzwecke interessant.

Anhänger mit kleinstem Ladevolumen

Der Schlang & Reichart-Anhänger SR.1100 hat wie der P13 von Pfanzelt ein zulässiges Gesamtgewicht von 13 t und eine zulässige Achslast von 11 t. Da er um rund 300 kg leichter ist als der P13 – und damit der drittleichteste im Test –, hat er auch eine größere Nutzlast.

Der Doppelrohr-Leiterrahmen hat einen kürzeren Heckauszug, ist aber im Gegensatz zur Brudermarke in der Endlage gesichert. Bemerkenswert: S&R hatte den kleinsten Rungenkorb aller Testkandidaten.

Die Stirnwand, die Rungenstöcke und das Bogie-Achsaggregat sind am Rahmen geklemmt und daher verschiebbar. Unser Testanhänger war mit fünf Sockeln und vier Rungenpaaren bestückt. Sie sind frei drehbar und im Gegensatz zum Anhänger von Pfanzelt auch gesichert.

Der S&R-Anhänger eignet sich auch für den Transport von Scheitholz. Bei der Ladungssicherung hat der S&R am wenigsten zu bieten. Ein einziges Paar Zurrpunkte am hintersten Rungenstock ist eindeutig zu wenig. Positiv hingegen sind die große, abschließbare Staubox sowie die Halterungen für Motorsäge und Kanister analog zu Pfanzelt. Auch der An- und Abbau an den Traktor funktioniert gut. Lob gab es für die Schlauchgarderobe und den hydraulischen Stützfuß, welcher jedoch wie bei Pfanzelt auf der rechten Seite angebracht ist.

Das Fahrwerk und die Bremsen haben ähnlich gut abgeschnitten wie jene des Pfanzelt. Allerdings ist das Entwässerungsventil des Druckluftbehälters ungeschützt. Es sitzt unter dem Stirngitter und kann z.B. durch einen Ast leicht geöffnet werden. Die Werte für den Pendelweg der Bogie-Achsen, für die Bodenfreiheit an den Achsen sowie beim Heckrahmen weichen nur gering von jenen der Brudermarke
ab. Durch die andere Rahmenbauweise hat der S&R aber einen kleineren Böschungswinkel. Eine um über 20 cm breitere Spur lässt ihn beim errechneten, statischen Kippwinkel deutlich besser aussehen als den Pfanzelt. 44° bedeuten für den S&R sogar den Bestwert. Dabei spielt aber auch das geringe Ladevolumen mit tiefem Schwerpunkt eine Rolle.

Breite Kranabstützung

Der S&R-Kran LK5286 ist der gleiche wie der 5286 von Pfanzelt. Beide Kräne hatten auch die gleiche Rotator-Greifer-Kombination montiert. Die von der BLT ermittelten Daten sind daher identisch wie bei Pfanzelt.

Einen beachtenswerten Unterschied zwischen den beiden Schwestermarken gibt es aber bei der Kranabstützung: S&R sichert den Wagen beim Kranen mit einer Flap-Down-Abstützung, Pfanzelt hingegen mit A-Stützen. Die Abstützbreite auf Bodenniveau ist unterschiedlich: Der Abstand von der Kippkante an den Stützen bis zur Mittellinie des Anhängers beträgt beim S&R 1,75 m. Die A-Stützen bei Pfanzelt
dagegen sind nur 1,31 m von der Mittellinie entfernt. Der S&R hat zudem wie schon erwähnt eine um gut 20 cm breitere Spur. Aus der Kombination aus breiterer Kranabstützung und Spurweite ergibt sich für den S&R eine um 1,1 m² größere Gesamtaufstandsfläche auf Bodenniveau. Müssen die Stützen unter das Bodenniveau abgesenkt werden, dreht sich das Blatt. Die Abstützbreite beim S&R wird  geringer und beim Pfanzelt steigt sie. Bei maximalem Untergriff ist der Abstand von der Kippkante an den Stützen bis zur Mittelebene des Anhängers beim Pfanzelt sogar um 8 cm größer als beim S&R. Der Untergriff der Flap-Down-Stützen vom S&R ist allerdings um ein gutes Drittel größer als beim P13. Dieser wiederum hat fast die doppelte Bodenkontaktfläche.

Was bedeutet das für die Praxis? Der S&R Anhänger mit den breiteren Flap-Down-Stützen steht auf festem Untergrund in der Regel stabiler, benötigt aber auch etwas mehr Platz. Ist wenig Platz  vorhanden, wie es z.B. im Kommunaleinsatz öfters der Fall ist, ist die schmälere A-Abstützung des Pfanzelt-Krans im Vorteil.

Für die Kranbedienung und den Arbeitsplatz gab es durchwegs Plus-Bewertungen. Beide Marken waren mit zwei Kreuzhebeln und integrierten Tastschaltern ausgestattet. Verbesserungswürdig sind aber der Aufstieg zum Deichsel-Stehplatz und dessen Größe. Die klappbare Trittstufe kann bei vollem Lenkeinschlag den Traktorreifen beschädigen.

In der Grundausstattung bieten die Allgäuer den S&R um gut 1.000 Euro günstiger an als den Pfanzelt. Bei den gut ausgestatteten Testanhängern machte der Unterschied mehr als 3.000 Euro aus. Unser Testkandidat von Schlang&Reichart hat einen Listenpreis von 49.513 Euro inkl. 20 % MwSt.

 

Weitere Informationen, die komplette technische Beschreibung und alle technischen Daten zu den Rückeanhängern finden Sie hier.

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