Im Wald hat Marcel Schmied eigentlich schon immer gearbeitet. Zunächst als Jugendlicher gemeinsam mit seinem Vater auf dem elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb, jetzt als Dienstleister in Vollzeit. Sein Hauptgeschäft ist die Holzernte. Und obwohl die Region im Schweizer Kanton Freiburg nicht im Gebirge liegt, haben es die Hänge an den tief eingeschnittenen Tälern in sich. Marcel ist eigentlich gelernter Automechaniker. Die letzten 15 Jahre hat er beruflich hinter dem Steuer eines Lkw verbracht. Aber warum hat er sich dann im Forst selbstständig gemacht? „Weil es mehr Spaß macht“, sagt der 41-jährige lachend. „Vor allem aber ist die Arbeit im Wald immer mehr geworden. Um es nur nebenher zu machen, wurde es ganz einfach zu viel.“

Antrieb unverzichtbar

Zunächst hat Marcel mit einem älteren Deutz-Traktor und einem kleineren Rückewagen gearbeitet. Vor drei Jahren schaffte er sich einen Steyr Kompakt 4095 an. „Der ist mit seinen 100 PS für den jetzigen 13-t-Rückewagen nicht gerade übermotorisiert, dafür aber sehr kompakt“, berichtet Marcel. „Den Forstschutz habe ich gemeinsam mit meinem Händler selbst gemacht. Er besteht nicht nur aus Rohren rund um die Kabine und Kotflügel und einem Astabweiser an der Haube, auch der Boden ist komplett durch Platten geschützt. Was beim Traktor an Motorleistung fehlt, macht der Radantrieb des Rückewagens wieder wett.“ Und das zeigt uns der Forstunternehmer eindrucksvoll an einer steilen Gasse, aus der er noch einige Buchenstämme holen muss. Souverän fährt das Gespann selbst unter den feuchten Witterungsbedingungen nach oben. Kein Wunder, bei bis zu 2 t Schubkraft pro Rad.
Das Fabrikat Schlang & Reichardt wurde dem Forstunternehmer durch den Händler seines Vertrauens, Bächtold Landtechnik in Menznau, empfohlen. Zwar hat sich Marcel auch die Produkte anderer Hersteller angeschaut. Letztlich überzeugte ihn aber hier die Qualität und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis.

Viel Leistung

Beim Kran hat Marcel das größte für diesen Typ erhältliche Modell bestellt: einen 62.86 mit einem Netto-Hubmoment von 62 KNm und einer Reichweite von 8,6 m mit Doppel-Teleskop. Dazu Marcel: „Ich arbeite etwa zur Hälfte im Laub- und im Nadelholz Da brauche ich sowohl Kraft als auch Reichweite. Allerdings hätte ich bei der Zange eine Nummer größer nehmen sollen. Von vornherein war bei mir klar, dass nur ein Rückewagen mit Flap-Down-Abstützung in Frage kommt. Ich kann zwar nicht ganz so nah an den Polter heranfahren, habe aber gerade bei einem so großen Kran eine erheblich höhere Stabilität.“ Bedient wird der Kran durch zwei mechanische achtfach Kreuzhebel mit elektrischen Funktionen für Greifer und Teleskop. Als Option hat der Forstdienstleister einen Hochsitz geordert: „Ich mochte es noch nie, direkt vor der Kransäule zu  stehen. Hier habe ich nun einen Sitzplatz mit bester Übersicht, was vor allem in bergigem Gelände wichtig ist. Oder wenn ich einen Mitarbeiter dabei habe. Da weiß ich immer genau, wo er sich gerade befindet.“ Gut gefallen Marcel auch die Verarbeitung und viele funktionelle Details, wie die Klappvorrichtung für die Rücklichter und die Staufächer.

Zukunftspläne

Marcel Schmied ist bisher hauptsächlich im Privatwald unterwegs. Durch die Investition in den professionellen Rückewagen kann er nun auch größere Aufträge abwickeln. „Arbeit gibt es genug. Aber auch viel Wettbewerb“, meint er dazu. „Jetzt muss der Rückewagen erst einmal Geld verdienen. Dann wird die nächste Investition kommen: ein zweiter Traktor, an dem ständig die Seilwinde angebaut bleibt. Diesen kann ich dann zum Vorliefern nutzen, was die Arbeit effektiver macht.“ Zuvor will er sich aber noch eine per Schnellverschluss und mit Hilfe des Krans abnehmbare Plattform für den Rückewagen anschaffen, um ihn für Transporte, zum Beispiel von Silageballen einzusetzen. Als gelernter Mechaniker übernimmt er den Metallbau selbstverständlich selbst.

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Der Artikel ist erschienen in der Festmeter. Mehr erfahren